Man hört auch heute immernoch ständig Leute darüber klagen,
sie würden ja gerne von Windows auf Linux umsteigen, aber es gäbe
dafür einfach nicht die Software, die sie bräuchten. Auch ich hatte
dieses Problem bis Mitte 2001, dann hat Borland Kylix released und damit
war die letzte fehlende Anwendung für mich erhältlich
(Für Macs gibt es leider immernoch keine Delphi Version, so dass mir
diese Richtung weiterhin versperrt bleibt, auch wenn ich mir schon immer
mal einen Mac kaufen wollte). Ok, hier
kommt nun die Liste der Linux-Software, die ich regelmäßig
benutze. Alle Links in der Liste führen zu externen Seiten.
Diese Liste ist inzwischen veraltet. Ich müsste sie mal wieder updaten.
Ich bin gerade von SuSE Linux 7.3 auf Mandrake Linux 9.0 umgestiegen.
Wie schon gesagt, war SuSE nie wirklich die Distribution meiner Wahl,
und nachdem ich Mandrake 8.1 kurz ausprobiert hatte, habe ich mich
kurzerhand für diese Distribution entschieden, als eine Neuinstallation
oder Reparatur meines verkorksten Systems anstand. Mandrake macht in
meinen Augen einen etwas besser integrierten Eindruck als SuSE und bisher
habe ich noch keine nervigen Eigenheiten gefunden, aber das kommt sicherlich
noch. Wer eine einfach zu installierende Linux-Distribution sucht, die
halbwegs aktuell ist, dem kann ich Mandrake eigentlich empfehlen. Dazu sollte
ich aber fairerweise erwähnen, dass ich mir SuSE 8.x nicht mehr angesehen habe.
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Ich bin gerade von SuSE Linux 7.3 auf Mandrake umgestiegen, deshalb hat
dieser Absatz nur noch historische Bedeutung:
SuSE Linux 7.3 ist zwar nicht wirklich nach meinem Geschmack, ich würde
lieber Debian verwenden, aber
dagegen spricht, dass Debian den aktuellen Softwareversionen zu weit
hinterherhinkt, und dass es mir da zu sehr an der Dokumentation des Systems
fehlt, ohne die man bei Debian einfach nicht auskommt. SuSE installierte
sich einfach auf meinem Rechner, konnte die gesamte Hardware ansprechen,
die Software ist einigermaßen aktuell und es nervt nicht allzusehr.
Version 7.3 ist zwar inzwischen schon wieder etwas älter, aber
ich habe keinen Bock upzudaten. Never change a running system!
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Das K Desktop Environment (KDE) ist eines von zwei Desktop-Systemen, die um
die Vorherrschaft im Linux Bereich "kämpfen", das andere ist
Gnome.
Mandrake (und vorher auch SuSE) installiert KDE per Default und so ist es schließlich
auf meinem Rechner gelandet. Gnome, welches der Standard-Desktop von
Debian ist, habe ich mir mehrfach angesehen und konnte keinen Vorteil
gegenüber KDE finden.
KDE gefällt mir nicht wirklich perfekt. Es ist mir eigentlich zu
sehr an Windows orientiert, es braucht einiges an Rechenleistung
und es nervt, dass ich anscheinend der einzige
bin, den die Task- und Startleiste am rechten Bildschirmrand am wenigsten
stört, denn das ist auch genau die Position, wo sie am schlechtesten
aussieht. ;-)
Ich benutze für E-Mail und News die in KDE enthaltenen Programme
KMail und
KNode.
KMail ist einigermaßen gut, insbesondere kann man
es noch größtenteils per Tastatur bedienen, es bietet
Filterfunktionen und kann halbwegs vernünftig quoten (gut quoten
kann GoldEd (s.u.), aber der ist leider für E-Mail nicht wirklich
geeignet). KNode benutze ich mangels besserer Alternativen. Es
ist in meinen Augen deutlich besser als das in der Windows-Welt weit
verbreitete Outlook Express. Insbesondere ist die Bedienung wesentlich
intuitiver als die von O.E., aber es ist fast nicht per Tastatur zu
bedienen und das nervt dann doch ziemlich.
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Opera - "The fastest Browser on Earth" - gibt es auch in einer
Version für Linux. Derzeit (2002-11-24) ist Version 6.1 aktuell.
Diese Version ist sehr stabil und wirklich sehr schnell, sowohl was
den Programmstart als auch die Benutzung angeht. Die Unterstützung
für alle Webstandards ist gut und es gibt kaum Seiten, die mich
damit aussperren (Meist solche, die ein einziges Flash-Gedudel sind, und
die ich deshalb sowieso als uninteressant ansehe.) Das Feature, welches
mich als erstes an diesen Browser gefesselt hat, war, dass man GIF
Animationen ausschalten kann. Das kann inzwischen zwar auch der
Internet-Explorer, aber Opera hatte es zuerst. Opera gibt es in einer
kostenlosen, werbefinanzierten Version, die oben rechts ein Werbebanner
einblendet. Da mir das auf Dauer doch zu sehr auf den Keks ging, habe
ich die paar Dollar für die kommerzielle Lizenz bezahlt.
Netscape, welches jahrelang von der Linux-Community (wer auch immer
das ist) als das non-plus-ultra der Webbrowser hochgehalten wurde,
ist in der Linux-Version in meinen Augen völlig unbrauchbar.
Ich benutze ihn nur noch, um meine eigenen Seiten auf Kompatibilität
zu testen. Ebenso nur zum Testen benutze ich den KDE-Browser Konqueror.
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Ein guter Texteditor ist das wichtigste Tool am Computer. Linux bietet
so viele verschiedene Editoren, dass einem die Entscheidung schwerfällt.
Ich bin schließlich bei fte gelandet, einem Editor, der
ursprünglich für OS/2 (ja, das habe ich auch mal benutzt)
entwickelt wurde. Es gibt fast nichts, was man an fte nicht konfigurieren
kann, von der Tastaturbelegung bis hin zum Syntax-Highlighting. Ich
benutze die mir von den Borland IDEs (Turbo Pascal) vertraute
Wordstar Tastaturbelegung. fte gibt es in einer Version für
X und eine für die Console. Letztere hat allerdings leider ein paar
Macken, aber die X Version ist sehr gut.
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OpenOffice.org (das .org Bestandteil des Namens, siehe
deren Webseite) ist ein komplettes Office-Paket mit Textverarbeitung,
Spreadsheet und einem Haufen anderer Anwendungen, basierend auf dem
von SUN unter einer Open Source Lizenz veröffentlichten Sourcecode
von Star Office.
Nicht, dass ich seitenweise Ausarbeitungen schreibe oder ein Spreadsheet
benutze. OpenOffice.org ist für mich eigentlich absoluter Overkill.
Ich verwende es fast nur zum Briefe schreiben, in letzter Zeit leider
viel zu häufig an T-Online (vgl. T-Online vs.
Thomas Müller). Für meinen Geschmack braucht es viel zu
lange zum Starten und zeigt dabei auch noch einen nervigen Splash-Screen
an, der sich im Vordergrund über alle anderen Anwendungen legt, so
dass man in der Wartezeit noch nicht einmal mit etwas anderem arbeiten
kann. :-( Aber es ist stabil, druckt einigermaßen annehmbare
Briefe, liest ab und zu auch mal ein mit MS Word geschriebenenes
Dokument ein, das mir irgendwer unbedingt schicken musste,
und ich habe bisher nichts besseres gefunden. TeX habe ich mir angesehen
und es als zum Briefeschreiben ungeeignet befunden. Sollte ich
jemals wieder privat längere Texte schreiben, so werde ich dazu
einen Texteditor und entweder DocBook oder aft verwenden (siehe unten).
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Fidonet nimmt zwar einen immer niedrigeren Stellenwert für mich ein,
da es ständig weiter schrumpft und dadurch uninteressanter
wird, aber es ist trotzdem
noch eine der am häufigsten benutzten Funktionen meines Rechners.
Ich benutze hpt aus dem
Husky Projekt als Tosser,
binkd als
Mailer (Fido over IP) und
GoldEd/Linux als
Maileditor. GoldEd ist einer der bekanntesten Maileditoren für
Fidonet, entwickelt von Odinn Sørensen, einem Dänen, und
ursprünglich Shareware, inzwischen Open Source und von diversen
Leuten weiterentwickelt, derzeit von Alexander Aganichev.
Ich habe GoldEd zunächst unter DOS, später unter OS/2 und jetzt
unter Linux benutzt. Leider ist es etwas kompliziert ihn auch für
E-Mail zu benutzen, denn er ist doch zu stark auf Fidonet zugeschnitten.
Das ist sehr schade, denn GoldEd kann wenigstens vernünftig Quoten,
was irgendwie alle anderen Fidonet-Maileditoren und E-Mail / News
Programme nicht auf die Reihe bekommen. Die von mir benutzten Programme
KMail und KNode haben zwar nicht die Unsitte von MS Outlook und
Netscape Messenger, dass sie die komplette Ursprungsmail anhängen
(Ich hasse das!), aber mit Zeilenumbrüchen in Quotes haben sie
es auch nicht so.
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Wie schon gesagt, ist Delphi die Softwareentwicklungsumgebung meiner
Wahl. Seit Mitte 2001 gibt es von Borland auch eine Linux-Version
davon. Sie nennt sich Kylix (ein griechisches Trinkgefäß) und
kann mit vollem Recht als "Delphi für Linux" bezeichnet
werden. Ich habe mir damals die Desktop Developer Edition von Kylix 1
gekauft und war von einigen Kleinigkeiten abgesehen, sehr zufrieden damit.
Inzwischen (Juli 2002) gibt es Kylix 3, welches zusätzlich zu
Object Pascal auch C++ als Programmiersprache unterstützt. Netterweise
hat Borland es als Zugabe mit Delphi 7 professional verkauft, so dass ich
jetzt auch die aktuelle Version benutzen kann. Sie ist ein Stück stabiler
als Version 1. Aber da ich peinlicherweise
privat kaum noch etwas programmiere, habe ich nicht wirklich etwas davon.
Von Kylix gibt es übrigens auch eine sog. Open Edition,
die man von Borlands Homepage kostenlos herunterladen kann. Sie benutzt
die unter der GPL stehende freie Version von CLX (FreeCLX), der
Klassenbibliothek, auf der der GUI-Designer aufbaut, und darf deshalb nur
zum Schreiben von GPL Software verwendet werden.
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Seit es Kylix gibt, verwende ich VMWare immer seltener.
Falls jemand nicht weiß, was
das ist: Es handelt sich um einen PC-Emulator für PCs. Das hört
sich jetzt ziemlich seltsam an, denn wenn man einen PC hat, warum soll
man darauf einen PC-Emulator laufen lassen? Nun, der Grund ist einfach:
Man kann auf diesem virtuellen PC ein beliebiges Betriebssystem
installieren und es benutzen, ohne dass man das aktuell laufende erst
beenden muss. In meinem Fall ist das Windows NT 4, welches ich manchmal
benutze, um etwas mit Delphi zu programmieren (z.B. das Config-Program zu
opt_dyndns).
Aber seit Kylix kommt das immer seltener vor. VMware ist genial.
Es stellt wirklich einen komplett virtuellen PC zur Verfügung,
auf dem ich Windows 95, Windows NT 4, SuSE Linux 5.3, 7.0 und 7.3,
Debian 2.2,
FlI4L und
EISfair zum Laufen gebracht habe.
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Webmake ist ein in Perl geschriebenes Template System zum Erzeugen
statischer HTML Seiten mit einem gemeinsamen Look & Feel.
Ich benutze es, um diese Seiten und auch die Homepage meines
Arbeitgebers
headwork-consulting GmbH
zu pflegen. Meine Anforderungen waren, dass es
reine Textdateien als Eingabe verwenden und im Batchbetrieb alle Seiten
statisch erzeugen sollte, da ich auf dem Webserver keine CGIs laufen
lassen wollte/konnte. Webmake erfüllt dies Anforderungen perfekt,
allerdings habe ich mit neueren Versionen das Problem, dass sie meine
Seiten nicht mehr mögen, so dass ich immernoch Version 2.0 verwenden
muss. Wahrscheinlich habe ich mal wieder zuviele Features ausgenutzt. ;-)
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AFT steht fr Almost Free Text und ist ein Programm, welches aus minimal
vorformatierten Texten HTML (und andere Formate) erzeugt. Ich habe es
unter anderem verwendet, um meine Delphi-Artikel und die HOWTOs zu
FlI4L zu schreiben. Die Art und Weise, Text in HTML zu konvertieren
ist ähnlich der eines
WikiWikis.
(Was, Du kennst WikiWikis nicht? Unglaublich! Sofort obigen Link anklicken!)
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Wie man erkennen kann, bin ich relativ genügsam. ;-) Insbesondere
fehlen in der Liste die sonst so häufig genannten "Multimedia"
Programme, denen ich einfach nichts abgewinnen kann.
Es gibt noch einen Bereich, für den
ich ab und an nochmal Windows boote, nämlich Spiele. Es gibt zwar
auch Linux-Spiele in rauen Mengen, aber sowas wie Total Annihilation,
Command and Conquer oder Age of Empires (ja, ich habe tatsächlich
freiwillig ein Microsoft-Programm gekauft, für 20 DM. ;-) ) habe
ich bisher noch nicht gefunden. Civilization Call to Power habe ich
mir damals in der Linux-Version gekauft, aber das ist auf meinem Rechner
so langsam, dass es fast unspielbar wird. Ich habe mir sagen lassen,
das sei aber auch bei der Windows-Version so. Vielleicht hätten die
Programmierer sich mehr auf die eigentliche Spielfunktion als die
unsäglichen Animationen kümmern sollen?
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