Monika und ich waren vom 18.01.2003 bis 01.02.2003 auf Teneriffa. Geflogen sind
wir mit TUI, gewohnt haben wir in Las Americas im RIU Parque Cristobal. Wir
hatten für 9 Tage einen Mietwagen.
Im Folgenden meine Notizen, die ich während dieser Zeit auf meinem PDA gemacht
habe, von Anfang an mit der Intention sie hier zu veroeffentlichen. Mir ist
leider aus purer Dummheit ein Bericht über einen Tagesausflug verlorengegangen.
Auch sonst
sind meine Notizen eher lückenhaft, aber vielleicht ist es ja für den ein oder
anderen trotzdem interessant.
Fotos gibt es übrigens keine. Ich besitze keine Kamera.
Las Americas ist wohl der umstrittenste Urlaubsort auf Teneriffa.
Es ist eine Stadt aus der Retorte, die in einem vorher unbewohnten
Küstenabschnitt gebaut wurde. Selbst die Strände sind künstlich angelegt,
normalerweise gibt es hier kaum Sandstrände, schon gar nicht mit weißem Sand.
Niemand macht sich die Mühe Straßennamen zu benutzen, stattdessen orientiert
man sich an den Hotels.
Aus diesem Grund sagten uns alle wir sollten so schnell wie möglich in den
Norden fahren, dort sei es viel schöner.
Nun, das stimmt wohl auch, die Landschaft im Norden ist schön, die Städte
im Vergleich zu Las Americas "ursprünglicher" (was ja nicht wirklich verwundert)
und das Essen (nicht aber das Benzin!) ist billiger.
Aber Las Americas hat auch seine Vorteile: Man findet die gesamte touristische
Infrastruktur - eine große Auswahl an Restaurants, Hotels, Bars, Geschäften
etc. -, überall spricht man Englisch, zum Teil auch Deutsch, trotzdem ist es
zumindest in dieser Zeit relativ ruhig.
Die Verkehrsanbindung, sowohl mit Bussen als auch mit dem Mietwagen ist gut,
über die "Autopista" erreicht man in 2h jeden Ort der Insel, zum Teide
Nationalpark nur 1h.
Es gibt Ausflugsfahrten zu jedem denkbaren Ziel inkl. der Nachbarinsel La Gomera
und der Wale, die in einem Schutzgebiet zwischen den beiden Inseln leben.
Und nicht zuletzt ist das Wetter im Süden in der Regel besser als im Norden.
Die Bungalowanlage liegt zentral, keine 5 Minuten vom Meer, allerdings etwas
weiter vom nächsten Strand entfernt. Es gibt in der unmittelbaren Umgebung
Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Bars und alles was das Herz sonst noch
begehren könnte.
Die Bungalows gibt es in zwei Größen, ein oder zwei Schlafzimmer, mit Bad,
Wohnzimmer mit voll ausgestatteter Kochecke und einer möblierten Terrasse.
(Die größere Variante ist allerdings für maximal 4 Personen zu empfehlen,
eine Familie mit 3 kleineren Kindern hat sich bitterlich beschwert, sie
hätten nicht genug Platz. Allerdings kann das auch einfach daran liegen,
daß sie sich noch nicht daran gewöhnt hatten, dass bei dem dortigen Klima
die Terrasse und der umliegende Rasen uneingeschränkt benutzbar sind.)
Die Terrassen liegen in unterschiedlichen Richtungen, was dazu führt dass
einige, wie z.B. die von uns bewohnte Nr. 127, nur früh am Morgen Sonne
haben. Das ist im Sommer sicherlich angenehm um diese Jahreszeit aber nicht
so toll. Wir haben mitbekommen, dass einige andere Gäste - manche sogar
mehrfach - in einen anderen Bungalow umgezogen sind, aber da wir sowieso
fast nur abends dort waren, hat uns das nicht weiter gestört.
Mehr gestört hat uns, dass der Zimmerservice immer unsere z.B. auf dem Tisch
liegenden Sachen "aufgeräumt" hat, außerdem wollte die Toilettenspülung sich
manchmal erst nach mehreren Versuchen wieder abschalten, was sich auch nicht
änderte, nachdem wir dies an der Rezeption gemeldet und um Reparatur gebeten
hatten. (siehe auch Teneriffa - TUI bzgl. des Zustands mancher Bungalows)
An allen Tagen außer Samstag gab es Animation für Kinder und Erwachsene.
Monika hat in diesem Rahmen an einem Spanischkurs teilgenommen, war aber
von dessen Qualität ziemlich enttäuscht (man kann aber wohl innerhalb einer
Animation keinen professionellen Unterricht verlangen).
Ansonsten haben wir uns die Veranstaltungen geschenkt, es gab von Darts und
Billard über Sketche bis zur Modenschau alles mögliche inklusive einer
allabendlichen "Mini Disco" für Kinder. Gott sei Dank war die letzte
Veranstaltung um kurz nach 22:00 Uhr und unser Bungalow war weit genug
vom Pool entfernt, so dass uns das alles nicht weiter gestört hat.
Das Personal war sehr freundlich und spricht gut Englisch und zum Teil auch
Deutsch.
Wir hatten Frühstück gebucht, weil wir nicht jeden Morgen ein Restaurant
dafür suchen wollten. Es gab ein reichliches Frühstückbuffet mit Kaffee,
diversen Teesorten, Milch, Kakao und Säften; "Cereals" (nicht zu verwechseln
mit Müesli, es waren halt alle diese vor allem bei Kindern beliebten und
angeblich ach so gesunden Produkte von Kelloggs und Co.): verschiedenen
Obst- Joghurt- und Marmeladesorten; mehreren Brot- und Brötchensorten;
sowie einer täglich wechselnden (aber insgesamt doch recht eingeschränkten)
Auswahl an Wurst, Käse und warmen (meist Eier-)Speisen.
Wahrscheinlich habe ich jetzt noch etwas vergessen, aber nachdem man alles
ausprobiert hat, isst man ja doch immer wieder dasselbe.
Zwei Sachen wären anzumosern: Die Eier waren immer hart und die warmen Speisen
wurden, obwohl mit Infrarot-Strahlern warmgehalten, sehr schnell kalt.
Kaltes Rühr- oder Spiegelei ist nicht so ganz nach meinem Geschmack, so dass
ich davon nur gegessen habe, wenn ich zufällig mitbekam, dass gerade frisch
nachgelegt wurde.
Man kann auch mit Halbpension buchen oder vor Ort das Abendessen nachbuchen,
aber da wir weder das eine noch das andere getan haben, kann ich zum Abendessen
nichts sagen, außer dass es in zwei "Schichten" eingenommen wurde.
Alle Restaurants, die wir ausprobiert haben, waren recht gut, wobei wir uns
größtenteils auf die an der Uferpromenade und die richtigen Restaurants
(also nicht McDonalds oder Burger King, die es auch gibt), beschränkt haben.
Die Speisekarten sind sich so ähnlich, dass sie voneinander abgeschrieben sein
könnten, aber auch wenn die Gerichte gleich heißen, können Zubereitung und
Beilagen doch stark variieren. Das gilt auch für die Preise, z.B. kann man
für ein T-Bone Steak (ein anscheinend typisch kanarisches Gericht ;-) ) zwischen
8 und 15 Euro zahlen, wobei das für 8,90 Euro bei "Montecarlo" mir sehr gut
geschmeckt hat, dort waren wir übrigens zweimal, ebenso wie bei Don Canape.
Bei letzterem hat man mir am letzten Abend ein doppeltes T-Bone vorgesetzt,
das war dann selbst für mich zuviel.
Man hat übrigens den Eindruck, dass die Restaurants auf Teneriffa, nicht nur
in Las Americas, fest in italienischer Hand sind. Dazwischen finden sich
vereinzelte Chinesen und englische Pubs, letztere natürlich nur in Las Americas.
Etwas nervig waren die Schlepper, die zum Teil den abendlichen Spaziergang vor
oder nach dem Essen eher zu einem Spießrutenlaufen werden liessen.
Irgendwie ist man sich
da auch nie so sicher, wie man reagieren soll: Ist man freundlich, wird man sie
nicht los, ist man unhöflich, so kann sich das später wenn man dann doch einmal
in
das zugehörige Restaurant geht, in schlechterem Service auswirken. Wenn man aber
in einem Restaurant sitzt, ist es recht unterhaltsam, zu beobachten, wie die
Leute auf die Schlepper reagieren bzw. welche Strategien diese einsetzen, um
Gäste zu fangen.
Wir hatten schon von Deutschland aus das Auto mit Anlieferung zum Hotel gebucht.
Weil man dort aber nur schwer einen Parkplatz findet, ließ die Autovermietung
uns
stattdessen abholen und zum Büro fahren.
Es wäre allerdings ein netter Zug gewesen, wenn sie uns das vorher gesagt
hätten,
denn so hatten wir darauf eingerichtet, dass wir das Auto übernehmen dann
nochmal
zurück ins Hotel gehen um uns etwas leichteres anzuziehen und den Reiseführer
etc.
zu holen. Stattdessen mussten wir zum Hotel zurückfinden und einen Parkplatz
suchen,
was wie schon erwähnt, nicht ganz einfach ist.
Trotzdem ist das Parkplatz-Problem keine Entschuldigung uns eine Viertelstunde
an der Rezeption warten zu lassen, denn es besteht schließlich nicht erst seit
gestern...
Bei der Vermietung angekommen versuchte man uns eine weitere Versicherung zu
verkaufen, eine "Super CDW" für 4 EUR pro Tag, alternativ zur Kaution von 150
EUR.
Bei 9 Tagen wären das schon 36 EUR gewesen, die man zusätzlich bezahlen mußte.
Wir haben uns für die Kaution entschieden, die man wie üblich per Kreditkarte
zahlen konnte.
Eine Einführung ins Auto gab es nicht, aber das ist bei der zunehmenden
Standardisierung der Armaturen wohl nicht mehr nötig ist (und wer weiß
heutzutage schon noch, wo man den Reservereifen findet?), man sagte uns
allerdings nur, wo wir das Auto ungefähr(!) finden und schickte uns dann
alleine los (und weil die Autonummer auf dem Schlüsselanhänger unleserlich war,
liefen wir prompt an der fast am Eingang geparkten Kiste vorbei...).
Ein weiteres Ärgernis, welches mir bei Autovermietungen leider immer wieder
unterkommt, war der noch nicht einmal halb gefüllte Tank, der einen dazu zwingt
zunächst eine Tankstelle anzufahren.
Anschließend irrten wir dann erstmal durch das stark befahrene Straßengewirr
von Las Americas, zuerst auf der Suche nach unserem Hotel und dann auf der
nach einem Parkplatz.
Naja, warum aufregen? Schließlich haben wir Urlaub und das sind ja alles nur
Kleinigkeiten...
In den 9 Tagen, in denen wir ein Auto hatten, haben wir jeden Tag einen Ausflug
gemacht. Wir haben wesentlich mehr gesehen, als im folgenden beschrieben ist,
aber ich hatte halt nicht immer Zeit und Lust, alles aufzuschreiben.
Teneriffa ist sehr schön und wenn man sich etwas von den Bustouren absetzt,
nerven
auch die anderen Touristen nicht allzusehr.
Die einzelnen Beschreibungen sind etwas wahllos zusammengewürfelt, wenn ich
diese
Seiten nochmal überarbeite, werde ich vielleicht einen Rahmentext drum herum
schreiben.
"Schwimmbäder" in Lavafelsen gefüllt mit Meerwasser (mit Fischen), vielleicht
nicht jedermanns Sache zum Schwimmen aber auf jeden Fall sehenswert. Man sollte
etwas weiter in die Anlage hineingehen, dort hat man eher seine Ruhe. Wer lieber
einen traditionellen Pool möchte, den gibt es auch, oberhalb an der Straße.
Garachico lohnt sich auch sonst, wegen der restaurierten Häuser, der Kirche, dem
im Ort gelegenen Kloster in dem die Wagen für den jährlichen Umzug aufbewahrt
werden.
Mehrere Restaurants sorgen auch für das leibliche Wohl. Davon kann ich
das direkt oberhalb der Schwimmbecken gelegene "El Caleton" leider nicht
empfehlen: Das "Steak Caleton Besonders", welches eine "Empfehlung des Hauses"
ist, war lieblos angerichtet, die Portion recht klein und der Preis mit 9,05
Euro unangemessen hoch, geschmeckt hat es mittelmäßig. Monikas "Salat Caleton"
war deutlich besser und auch der Preis in Ordnung. Vielleicht habe ich ja nur
Pech gehabt, aber eine Empfehlung für das Haus war die Empfehlung des Hauses
nicht, und das, was an den anderen Tischen serviert wurde, sah auch nicht besser
aus.
Masca ist ein von steilen Felswänden eingeschlossenes Bergdorf, welches nur über
eine schmale Straße von Buenavista del Norte nach Santiago del Teide erreichbar
ist. Diese Straße bietet immer wieder Ausblicke auf ein atemberaubendes
Bergpanorama. Die Berghänge sind bis auf die steilsten Stellen bewachsen, so
dass sie aussehen wie Berge in einem der vielen in Afrika oder Südamerika
gedrehten Filme. Wenn sich an der Nordseite der Berge die Wolken stauen, kann
man wunderbar den Fön-Effekt beobachten: Rechts ist es so neblig, dass man nur
ein paar Meter weit sehen kann, links löst sich der Nebel umgehend auf und man
kann bis zum Meer sehen.
Oberhalb von Masca gibt es ein Terrassencafé mit wunderbarem Blick (wir sitzen
gerade dort, während ich diese Zeilen schreibe).
Auf der Rückfahrt hatten wir das "Glück" hinter einem der Ausflugbusse
herzufahren. Das war sehr interessant, denn die Spitzkehren der Serpentinen
waren eigentlich zu eng für einen Bus. Ich war von dem Können des Busfahrers
beeindruckt, er schaffte es mit etwas rangieren trotzdem. Klar, er macht das
wohl
jeden Tag, aber man muss es trotzdem erstmal können, es ist schon nicht einfach,
mit einem solchen Bus am Hang anzufahren. Und dann gab es zu allem Überfluss
auch
noch Gegenverkehr!
(Dies ist der Anfang einer Tourbeschreibung, deren Ende ich leider verloren
habe.)
Wir packen also unsere 7,5 Sachen und los gehts Richtung Norden, genauer gesagt
wollen wir den Tourvorschlag 3 "Der Drachenbaum von Icod - das wilde Tenogebirge
und Los Gigantes" aus der TUI Broschüre "Teneriffa, Infos - Tips - Ausflüge"
nachfahren.
Nachdem wir uns mehrfach verfahren hatten - Beschilderung scheint nicht die
große Stärke der Spanier zu sein - waren wir dann endlich auf der als "etwas
reizvoller als der direkte Weg nach Norden" beschriebenen Straße. Naja, der
direkte Weg muss ziemlich reizarm sein. Zitat aus dem Text: "Die Landschaft
scheint fast schon ein wenig langweilig zu werden", hm, "werden"??
Aber jetzt kommt endlich das erste Highlight: Los Gigantes "eine Steilküste von
imponierender Höhe", naja, vielleicht sind wir nicht so leicht zu beeindrucken
wie die Autoren des Artikels. Ja, es ist eine Steilküste, aber so toll ist sie
nicht.
Weiter gehts durch "die stark vulkanisch geprägten Berge" nach Icod de los
vinos und dem angeblich 1000 jährigen Drachenbaum.
Dort angekommen gibt es wunderbarerweise sogar ein Hinweisschild auf den Baum
und den zugehörgen Parkplatz.
Dort empfängt uns ein Parkwächter, der uns in gebrochenem Deutsch einweist
und 2 Euro kassiert. Er sieht etwas heruntergekommen aus und an dem uns und
noch weiteren Touristen zugewiesenen Parkplatz steht ein Parkverbotsschild
mit dem Hinweis, dass Busse davon ausgenommen sind. Das kam mir schon etwas
seltsam vor, aber da direkt daneben eine große Baustelle lag, hätte es ja
durchaus sein können, dass die Schilder im Moment nicht gelten.
Später bewies ein Blick um die nächste Straßenbiegung, dass ich mit meinem
Verdacht recht hatte: Dort lag nämlich der echte Parkplatz samt zugehörigem
Parkwächter. Wir waren einem Betrüger aufgesessen, der uns nicht nur eine
viel zu hohe "Parkgebühr" abgeknöpft hatte, sondern mit etwas Pech auch
noch einen Strafzettel wegen Falschparkens eingehandelt hätte. Natürlich
war da der "Hauptmann von Icod" schon über alle verfügbaren Berge und da
wir bzgl. des Strafzettels Glück hatten, nahmen wir es mit Humor.
Ach ja, den Drachenbaum haben wir uns auch angesehen, ganz nett aber eine
Sensation ist er nicht wirklich. Aber auch im Reiseführer stand schon, dass
Icod da wohl nur versuche, eine Sehenswürdigkeit zu schaffen.
(Hier enden meine Aufzeichnungen von dieser Tour, wir sind jedoch noch über
San Marco, Garachico und Masca zurückgefahren. Die beiden letzteren Orte haben
wir später nochmals besucht.)
Heute ist Wandertag, wir haben im "Dumont - Teneriffa Spezial", den wir von TUI
zusammen mit den Reiseunterlagen bekommen hatten, zwei kurze Wanderungen
gefunden, die sich interessant anhören:
-
Die Mondlandschaft
-
Die Teide Eier
Außerdem wollen wir mit der Seilbahn auf den Teide fahren.
(Wer mich kennt, weiß, weshalb wir uns kurze Wanderungen ausgesucht hatten. ;-)
)
Laut Reiseführer geht es nach Villaflor bei dem Schild "Lomo Blanco" rechts ab
auf eine Holperpiste zur "Mondlandschaft". Leider ist von diesem Schild weit
und breit nichts zu sehen, so dass wir in der Annahme, dass es nur aus der
anderen Richtung sichtbar ist und wir es schlichtweg übersehen haben, diese
Wanderung verschieben.
Wir fuhren also weiter in den Teide Nationalpark zur Talstation der Seilbahn.
20 Euro pro Nase soll das Vergnügen kosten! Andererseits kostet die Fahrt auf
die Zugspitze 28 Euro (so zumindest der Kommentar eines anderen deutschen
Touristen) und wir haben ja Urlaub...
Natürlich wollte uns wieder jemand ein Foto aufzwingen, wie vorher schon in den
diversen Parks, die wir besucht haben. Als Monika dankend ablehnte, wollte uns
die Frau doch glatt erzählen, sie müsse jeden fotografieren, das sei "für das
Zertifikat". Aber wir hatten schon vorher die Stelle gesehen, wo diese
Zertifikate
verkauft wurden, für 5 Euro das Stück, und die Fotos waren noch nicht einmal
gut,
vom Parkplatz als nicht gerade romantischen Hintergrund mal abgesehen.
Also bekam die Möchtegern-Fotografin nur ein weiteres No und einen bösen Blick
als Antwort und sie schien das auch zu kapieren.
Es war nicht viel Betrieb, so dass wir schon mit der ersten Kabine fahren
konnten.
Nach knapp 10 Minuten oben angekommen stellten wir fest, dass der auf der Karte
angegebene Weg, der in beiden Richtungen halb um den Gipfel herumführen sollte,
nur in einer Richtung offen war, die andere Richtung war abgesperrt. Aber auch
so hatten wir einen guten Ausblick auf den Nationalpark und einen Teil der
Insel.
Es lag stellenweise bis zu einem Meter Schnee und wir waren froh, dass wir
unsere
langen Hosen und die Jacken anhatten, allerdings wurde es beim Spazierengehen
in der Sonne wieder zu warm für die Jacken.
Bei der Talfahrt habe ich mir dann noch einen Platz vorne in der Gondel
erkämpft,
so dass ich auch dort den Ausblick genießen konnte.
Nach der Fahrt war es dann schon wieder Zeit für das Mittagessen, also fuhren
wir zu den Restaurants im Park. Eines davon hat übrigens ein beheiztes
Schwimmbad,
auch wenn ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wer es benutzt.
Das Essen war wie erwartet mittelmäßig und nicht billig, aber es machte satt.
So gestärkt fuhren wir zurück zum Ausgangspunkt für den "Spaziergang" zu den
"Teide-Eiern". Laut Reiseführer geht man dort halb um den Montaña Blanca herum
und findet dort "autogroße, eiförmige Felsen", die "vermutlich von einem
Lavastrom heruntergerollt" sind. Autogroß stimmt, aber die Eiform ist nur
mit viel gutem Willen zu erkennen.
Der Spaziergang lohnt sich leider auch sonst nicht, der Weg ist mit
Kieselstein- bis Faustgroßen Steinen bedeckt, welche auf Dauer ziemlich
unangenehm für die Füße waren und es gab auch sonst keine Highlights
außer einem eingezäunten Schneefeld.
Zurück von den eckigen Eiern wollten wir dann einen erneuten Versuch mit
der Mondlandschaft starten, aber auch auf dem Rückweg war kein Schild mit
der Aufschrift "Lomo Blanco" zu finden. Daraufhin fuhren wir aufs Geratewohl
einen Waldweg, der ungefähr an der auf der Karte eingezeichneten Stelle von
der Straße abzweigte.
Wir hatten Glück: Nach exakt 6,5 km erreichten wir das im Reiseführer
angekündigte Hinweisschild zur "Paisaje Lunar". Für alle, die diesen
Abzweig ebenfalls suchen: Er liegt kurz oberhalb von Straßenkilometer
66 in einer Serpentinenkurve.
Der Weg ist wirklich sehr "ruckelig" und bietet an mehreren Stellen die
Möglichkeit, sich das Auto zu ruinieren, wenn man nicht sehr vorsichtig fährt!
An einer Abzweigung, wo es links nach "Agua irgendwas" (ja, ja, das Gedächtnis)
abgeht, sollte man sich rechts in Richtung eines "Barranco soundso" halten, auch
wenn dort "sin Salida" steht.
Wir fanden also das Hinweisschild und gleich mehrere geparkte Autos, die uns
zeigten, dass auch andere sich erfolgreich als Pfadfinder betätigt hatten.
45 Min. sollte die Wanderung dauern und das stimmte ziemlich genau. Wie schon
beim Eierlauf machten uns auch hier streckenweise auf dem Weg liegende Steine
das Laufen unangenehm, wir rutschten beide mehrfach aus, dabei hätte es auch
locker einen verstauchten Knöchel geben können. Umso weniger verstand ich andere
Wanderer, die uns begegneten, welche Sandalen anhatten und damit auch noch sehr
schnell gingen. Sind wir vielleicht übervorsichtig? Wie dem auch sei, ich
empfehle festes Schuhwerk für diese Tour.
Die Mondlandschaft bestand dann aus ein paar Felswänden, die in bizarre Formen
erodiert wurden. Wer den Brice Canyon in USA kennt, hat eine Vorstellung davon,
was wir sahen, wenn auch viel kleiner und in Weiß/Gelb. Monika war enttäuscht
davon und meinte, sie hätte sich die Wanderung geschenkt, wenn sie das gewusst
hätte.
(Peinlicherweise habe ich gerade Fotos im Internet gefunden, die eine voellig
andere Landschaft zeigen als ich sie in Erinnerung habe. Ich frage mich jetzt,
ob wir uns verlaufen hatten, nicht weit genug gegangen sind oder ob die
Landschaft vielleicht im Sommer kahl ist und deshalb voellig anders aussieht?)
Wir hatten den Urlaub bei TUI gebucht, weil das der günstigste Anbieter für
Teneriffa war, aber wir werden beim nächsten Urlaub wohl wieder einen anderen
Veranstalter nehmen.
Warum? Nunja, die Erfahrungen waren nicht gerade gut:
Wir hatten sowohl für den Hin- als auch für den Rückflug einen Direktflug
von Köln-Bonn gebucht und gegen Aufpreis Plätze reserviert. Beide Male wurden
wir von TUI auf einen anderen Flug mit Zwischenlandung umgebucht. Angeblich
sind sie da von der Fluggesellschaft abhängig und können nichts dagegen tun.
(Die Fluggesellschaft ist Hapag Lloyd und gehört - na, wem wohl? - TUI!)
Den Hinflug konnten wir noch auf Frankfurt umbuchen, so dass wir wenigstens nur
eine Stunde zusätzlich im Zug, statt zwei im Flugzeug verbringen mussten und
noch spätnachmittags statt spät abends ankamen.
Für den Rückflug haben wir von der Änderung zu spät erfahren um noch etwas
unternehmen zu können, so dass wir statt vier Stunden derer sechseinhalb im
Flugzeug verbringen und statt um 18:00 erst um 22:40 Uhr in Köln ankommen
werden (ich sitze gerade noch am Pool während ich diese Zeilen schreibe).
Ich hoffe, dass der Bus nach Bonn um diese Zeit noch fährt, sonst werde ich
zumindest versuchen mir das Geld fürs Taxi von TUI wiederzuholen.
Kein anderer Reiseveranstalter hat uns bisher so etwas zugemutet und das
mindeste,
was ich erwartet hätte, wäre eine unaufgeforderte Erklärung seitens TUI gewesen.
Sie haben uns jedoch kommentarlos unsere Reiseunterlagen geschickt bzw. wir
haben
es aus den im Hotel ausliegenden Abflugszeiten erfahren. Unter der doch
heutzutage so hoch gepriesenen Kundenfreundlichkeit verstehe ich etwas anderes.
Nachtrag am Abreisetag:
Der Transferbus hatte 20 Minuten Verspätung und die von TUI angegebene
Busnummer stimmte nicht. Der Bus kam natürlich, als ich gerade von der
Rezeption mitten in der Anlage aus bei TUI anrufen wollte (das schlägt
TUI bei mehr als 15 Minuten Verspätung selbst vor), so dass wir wohl für
weitere Verspätung gesorgt haben.
Von Mitreisenden habe ich erfahren, dass die Zwischenlandung in Rostock auf
dem Hinflug nicht, wie von TUI telefonisch versichert "nur kurz" war und "man
nicht
aussteigen muss", sondern dass dort alle die Maschine verlassen mussten, da
diese in Rostock gesäubert wurde. Sie kam anscheinend direkt von Teneriffa.
Ich hatte diesen Versicherungen sowieso nicht geglaubt und war, als ich das
erfuhr, noch froher, dass wir auf Frankfurt umgebucht hatten.
Nachtrag nach der Rückkehr:
Der Flug hatte dann noch eine Stunde Verspätung, so dass wir erst nach
Mitternacht
zu Hause ankamen. Der Flughafenbus von Köln fuhr übrigens - wie befürchtet - schon
nicht mehr, die Taxifahrt kostete 35 Euro.
Den einen Ausflug, den wir über TUI gebucht haben, eine Fahrt zur
Nachbarinsel La Gomera, fanden wir beide nicht gerade prickelnd:
Der Tourleiter sprach ein zwar verständliches aber nicht besonders gutes
Deutsch.
Das im Ausflug enthaltene Mittagessen war der kulinarische Tiefpunkt
unseres Urlaubs.
Teil der Tour war auch der Besuch eines 20-minütigen Films über La Gomera im
Visitor Center. Dieser Film ist nicht wirklich empfehlenswert, man sollte die
Zeit lieber dazu nutzen, sich die Exponate des Visitor Centers anzusehen.
Die Organisation der Tour war recht gut, aber ich hätte mir gewünscht, dass
uns das TUI Büro beim Buchen des Ausflugs
-
Die korrekte Rückkehrzeit genannt hätte (20:00 statt wie angekündigt 19:00 Uhr, das sollten die doch wissen, schließlich fährt die Fähre immer zur gleichen Zeit)
-
Uns darauf hinweist, dass es auf La Gomera häufig nicht nur kalt sondern auch nass sein kann und deshalb Sandalen evtl. nicht das ideale Schuhwerk für die im Ausflug enthaltene kurze Wanderung darstellen.
Naja, das bestärkt mich mal wieder in meiner Ansicht, dass Bustouren im Urlaub
die reine Abzocke darstellen, statt das zu sein, was sie könnten (und meiner
Ansicht nach sein sollten): Ein gute Möglichkeit mit orts- und sachkundiger
Führung einen Überblick über einen Urlaubsort zu erhalten. Dieser Ausflug,
der immerhin 50 Euro pro Nase gekostet hat, war reine Zeit- und
Geldverschwendung.
Eine selbst organisierte Tour mit dem Mietwagen und einem guten Reiseführer
(in Buchform) wäre billiger gewesen und hätte kein so schales Gefühl
hinterlassen. Zugegebenermaßen hätte man mehr Zeit in die Vorbereitung
stecken müssen.
Am Tag unserer Abreise stand ich im Wohnzimmer und bemerkte, dass zwei andere
Gäste neugierig durch die Terrassentür hereinsahen. Es war ihnen peinlich als
sie feststellten, dass wir noch da waren. Es stellte sich dann heraus, dass
sie den Bungalow wechseln wollten, weil ihrer von dem Unwetter von vor 6 Wochen
immer noch feucht sei. Die Hotelleitung habe ihnen gesagt, dass das bekannt
sei, sie aber diesen Bungalow nicht aus dem Verkehr ziehen könnten, weil die
Vermietung durch TUI vorgenommen werde und nicht durch sie.
Ich sehe zwar das Problem, das TUI hier hat, denn die Buchungen sind
wahrscheinlich schon vor Monaten gewesen, als der Bungalow noch trocken war,
aber meiner Ansicht nach hatte TUI genug Zeit eine alternative Unterkunft zu
suchen und anzubieten. Dass sie es nicht getan haben, lässt vermuten, dass
es ihnen völlig egal ist und sie darauf bauen, dass sich schon ein Dummer
finden wird, der dort seinen Urlaub verbringt. Ein Grund mehr für uns,
das nächste Mal einen anderen Reiseveranstalter zu nehmen.
Erstaunlicherweise habe ich von mehreren anderen TUI-Kunden nur das Beste
über TUI gehört. So haben z.B. meine Eltern mehrfach Rundfahrten in Amerika
bei TUI gebucht und sie waren sehr zufrieden. Was soll ich sagen?
Meine Erfahrungen waren anders und bei einem Urlaub, der mich ein Monatsgehalt
kostet, erwarte ich, dass man sich mehr Mühe gibt.
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